Ratgeber:
Wunden

Erste Hilfe: Babys Wunden richtig behandeln

Kinder sind unermüdliche, kleine Forscher. Zuerst krabbelnd, dann laufend und kletternd erkunden sie ihre Welt.

Ihr Tatendrang und Durchhaltevermögen sind beeindruckend. Fallen sie hin, stehen sie gleich wieder auf. Gelingt etwas nicht auf Anhieb, probieren sie es sofort noch einmal.

Ganz ohne Blessuren geht das nicht immer ab. Auf den Erkundungstouren können sich Säuglinge und Kleinkinder leichte Verletzungen und Wunden zuziehen. Hier erfährst du, wie sich Unfälle vermeiden lassen, du im Ernstfall richtig reagieren und kleine Wunden beim Baby behandeln kannst.

Häufige Wunden bei Baby und Kleinkind

Sobald dein Baby mobiler wird, können kleine Verletzungen fast schon an der Tagesordnung sein. Beim Krabbeln, ersten Gehversuchen oder einer wilden Fahrt mit dem Rutschauto kann es durch äußere Gewalteinwirkung leider öfter zu mechanischen Wunden kommen, wie beispielsweise:

  • Prellungen
  • Schürfwunden
  • Quetschungen
  • Kratzer
  • Platzwunden
  • Schnittverletzungen
  • Stichwunden

Gut vorbereitet: Erste-Hilfe-Kurs Baby und Kind

Ganz gleich wie aufmerksam du bist – hundertprozentig vermeiden lässt sich es sich nicht, dass sich dein Kind wehtut.

Damit du auf Notsituationen gut vorbereitet bist und angemessen reagieren kannst, empfiehlt es sich für Eltern, bereits in der Schwangerschaft einen Kurs „Erste Hilfe für Säuglinge und Kinder“ zu besuchen.

Falls im Haushalt kein Erste-Hilfe-Kasten vorhanden ist, sollte er spätestens jetzt angeschafft werden.

Baby Treppe Rund

Tetanus-Schutzimpfung

Selbst kleinste und kaum sichtbare Wunden können sich entzünden und für dein Kind gefährlich werden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt deshalb, Kinder bereits im Säuglingsalter gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) impfen zu lassen.

Sichere Umgebung für Baby und Kleinkind

Selbst die Allerkleinsten entwickeln schon früh einen großen Bewegungsdrang. Spätestens wenn dein Baby im zweiten Lebenshalbjahr seinen Aktionsradius erweitert, sind potenzielle Gefahrenquellen in der Wohnung zu beseitigen:

  • Sichere Stufen und Treppen mit Gittern
  • Bringe an spitzen Möbelecken einen Kantenschutz an
  • Steckdosen sollten mit Kindersicherungen versehen werden und Elektrokabel sicher, wenn möglich unerreichbar, an der Wand befestigt werden.
  • Statte Herd und Öfen mit Schutzgittern aus
  • Verlege Teppiche rutschsicher
  • Sorge für ausreichende Belüftung.
  • Befestige Schränke und Regale an der Wand

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  • Entferne Tischdecken und Ziergegenstände (z.B. Blumentöpfe), die am Boden stehen und schnell umkippen können

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Wichtig ist zudem, dass alle Räume, in denen sich die Kleinen nicht unbeaufsichtigt aufhalten sollen (z.B. Badezimmer, Hobbyraum, Garage), hinreichend gesichert werden. Das gilt auch für Außentüren und Fenstern sowie ggfs. Gartenteich und Regentonne im Außenbereich.

Erste Hilfe leisten im Ernstfall

Kleine Kinder sind ungeheuer flink. Manchmal kann man gar nicht so schnell schauen und schon haben sie sich beim Hochziehen an Möbeln den Kopf gestoßen, sind unglücklich über ein herumliegendes Spielzeug gestürzt oder haben mit einer Handbewegung den Tisch leergefegt und in eine Scherbe gegriffen. Glücklicherweise kommt man meistens mit einem Schrecken davon. Hat dein Baby sich jedoch verletzt, ist schnelles Handeln gefragt.

Oberstes Gebot: Ruhe bewahren

Vermutlich wird dein Baby bei einer Verletzung zunächst laut weinen oder schreien. Wichtig ist jetzt, dass du versuchst Ruhe zu bewahren und deinem Kind Sicherheit vermittelst. Nimm das Kleine auf den Arm oder Schoß, rede beruhigend auf es ein und begutachte die Verletzung. So kannst du am schnellsten abschätzen, ob sich das Kleine nur erschrocken hat und deinen Trost braucht oder darüber hinaus auch eine medizinische Versorgung notwendig ist.

Oberstes Gebot: Ruhe bewahren

Prellungen, Schürfwunden und Schnittwunden – sofern sie kaum bluten – können gut selbst versorgt werden und benötigen in der Regel keine ärztliche Behandlung.

Bei Prellungen kommt es zu sichtbaren Schwellungen, Durch Verletzungen von Blutgefäßen unter der Haut entsteht oft auch ein Bluterguss.

  • Entferne die Kleidung an der betroffenen Stelle. Eine Schwellung kann schnell größer werden, späteres Ausziehen kann dann sehr schmerzhaft sein.
  • Schaue dir die verletzte Stelle genau an. Bestehen Fehlstellungen, verständige umgehend den Notarzt unter 112.
  • Liegt keine Fehlstellung vor, kühle die betroffene Stelle 10 bis 15 Minuten mit einem Kühlpad oder einem Beutel tiefgefrorener Erbsen. Kälte lindert die Schmerzen und verhindert ein starkes Anschwellen der Haut. Wickele das Kühlelement zuvor in ein Handtuch, um eine Schädigung der Haut und eine zu starke Unterkühlung zu vermeiden.
  • Anschließend sollte das verletzte Körperteil möglichst ruhig gehalten werden.

Schürfwunden entstehen, wenn die oberste Hautschicht abgeschabt ist. Meistens tritt nur eine geringfügige punktuelle Blutung auf, Schürfwunden können jedoch brennen und stark schmerzen.

  • Reinige die Schürfwunde zunächst mit lauwarmem Wasser, um Verunreinigungen aus der Wunde zu entfernen. Fremdkörper wie Steinchen oder grober Schmutz lassen sich vorsichtig mit einer Pinzette entfernen.
  • Bei starker Verschmutzung sollte die Wunde desinfiziert werden.
  • Anschließend die Wunde mit einem ausreichend großen Pflaster bedecken.
  • Wechsele das Pflaster täglich und achte dabei auf Entzündungszeichen, wie eine starke Rötung, Schwellung oder Eiter.

Schnittwunden können durch scharfe Gegenstände wie Messer oder Scherben verursacht werden. Typisch sind die glatten Wundränder, meist blutet die Wunde stark.

  • Spüle die Wunde sofort mit klarem Wasser aus.
  • Um die Blutung zu stoppen, kannst du eine sterile Kompresse oder ein sauberes, fusselfreies Baumwolltuch einige Minuten leicht auf die Wunde drücken.
  • Wunde desinfizieren und mit einem Pflaster bedecken. Achte darauf, dass die Klebestellen nicht mit der Wunde in Kontakt kommen.
  • Um den Blutfluss zu verringern, kann das verletzte Körperteil hoch gelagert werden.

Bei größeren Hautverletzungen, wenn sich die Wunde nachträglich entzündet oder du generell unsicher bist, wende dich an euren Kinderarzt.

Wähle die Notrufnummer 112, wenn…

  • dein Baby eine Kopfverletzung erlitten hat, sich anschließend erbricht und verwirrt wirkt
  • das Kind bewusstlos ist
  • Atemprobleme auftreten
  • es große Mengen an Blut verliert
  • nach einem Sturz an Armen und Beinen Fehlstellungen sichtbar sind
  • sich große Blutergüsse zeigen

Scheue dich nicht, jederzeit Hilfe zu rufen! Damit die Leitstelle schnell reagieren kann, gib deinen Namen und die genaue Adresse an, schildere was passiert ist und welche Verletzungen dein Kind hat. Du erhältst dann am Telefon konkrete Anweisungen, wie du dich bis zum Eintreffen des Notarztes verhalten sollst.

Wir wünschen deinem Kind und dir, dass der Ernstfall niemals eintritt!

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