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Babymassage: Wohltuendes Ritual für Säuglinge

Eine Babymassage bringt viele positive Effekte mit sich: Die zarten Berührungen können zur allgemeinen Beruhigung und Linderung von Blähungen und Bauchkrämpfen beitragen, Babys körperliche und geistige Entwicklung fördern und die Bindung zwischen dir und deinem Säugling stärken.

Alles Wissenswerte über die gezielten Streicheleinheiten für dein Baby haben wir hier für dich zusammengestellt.

Was ist das Besondere an einer Babymassage?

Kaum ist das Baby auf der Welt, wollen wir es am liebsten pausenlos berühren und streicheln. Der richtige Instinkt, denn die Haut ist in der ersten Lebensphase das wichtigste Sinnesorgan deines Kindes. Auf keine andere Weise kann es Sicherheit und Geborgenheit stärker wahrnehmen und wertvolle Erfahrungen machen, die zu seiner geistigen und körperlichen Entwicklung beitragen.

Baby in pinkem Body liegt auf bunten Spielmatten

Die Babymassage setzt die Streicheleinheiten gezielt ein. Die langsam und achtsam ausgeführten Bewegungen nach einem bestimmten Ablauf können dem Säugling Entspannung und Ruhe vermitteln und die Funktion der inneren Organe anregen. Das kann beispielsweise Beschwerden wie Dreimonatskoliken entgegenwirken und Babys Schlaf positiv beeinflussen.

Verwöhnst du dein Baby mit den liebevollen Berührungen, kann eure Beziehung wachsen. Gleichzeitig lernst du den Körper deines Kindes besser kennen und seine Körpersprache leichter verstehen. Die Babymassage ist eine gute Möglichkeit, die Bindung zum Kind zu intensivieren.

Babymassage für verschiedene Altersgruppen:
Ab wann ist sie geeignet?

Von liebevollen Berührungen profitiert dein Säugling bereits ab dem ersten Lebenstag. Mit Babymassagen solltest du aber erst beginnen, wenn das Kleine etwa vier bis sechs Wochen alt und sein Bauchnabel gut verheilt ist.

Der ideale Zeitpunkt für die Babymassage:
Wann und wie oft?

Optimaler Zeitpunkt für die Massage ist, wenn der Säugling satt, zufrieden und ausgeruht ist. Ist das Kind bereits schläfrig, könnten die Berührungen unnötig stimulierend wirken. Entscheidend ist zudem, dass du selbst ruhig und entspannt bist. Stehst du unter Zeitdruck oder fühlst dich gestresst, überträgt sich das auf dein Baby.

Gönne dir und deinem doch Baby regelmäßig einige Minuten des intensiven Hautkontakts und plane die Massage als festes Ritual zu einer bestimmten Tageszeit.

Worauf musst du bei der Babymassage achten?

  • Sorge dafür, dass du während der Massage nicht gestört wirst. Die Zeit sollte nur euch beiden gehören.
  • Da dein Baby bei der Massage nackt ist, muss das Zimmer warm genug sein. Ideal ist eine Raumtemperatur von etwa 25°C.
  • Ein guter Platz für die Babymassage ist ein Wickeltisch mit Wärmelampe. Alternativ kannst du auch eine weiche Krabbeldecke auf den Teppich legen.
  • Gedämpftes Licht und leise Musikklänge oder Singen sorgen für eine entspannte Atmosphäre.
  • Da beim Massieren ohne Windel schnell mal etwas daneben gehen kann, lege vorsichtshalber ein Handtuch bereit – und die Kleidung, die du dem Baby hinterher anziehen willst.
  • Reibe vorher deine Handflächen aneinander, damit sie warm werden. Damit du das Kleine nicht versehentlich kratzt, sollten deine Fingernägel möglichst kurz gefeilt sein.
  • Ein Babyöl ist zum Massieren nicht zwingend notwendig. Möchtest du eines verwenden, entscheide dich für ein naturbelassenes Jojoba- oder Mandelöl. Aromaöle mit ätherischen Inhaltsstoffen sind für Babys tabu, sie können schwere Reizungen von Haut und Schleimhaut hervorrufen.
  • Stelle vorher Blickkontakt zum Kind her und behalte ihn während des Massierens bei.
  • Die Massage dauert zwischen fünf und 20 Minuten. Wie lange sie geht, gibt dein Kind vor. Wird es ungeduldig oder weint, ist das ein eindeutiges Signal, dass es ihm für diesen Tag reicht.
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Wann solltest du dein Baby nicht massieren?

Wenn der Säugling sich offensichtlich unwohl fühlt und weinerlich ist, kränkelt oder Fieber hat, ist nicht der richtige Tag für eine Massage. Das gilt auch, wenn du selbst nicht fit, gereizt oder stark angespannt bist.

Unbedingt eine Pause einzulegen ist bei einem Nabel- oder Leistenbruch: Bauch, Brust und Becken dürfen dann nicht belastet werden.

Wohltuende Babymassage bei Blähungen

In den ersten Monaten sind viele Säuglinge von Koliken betroffen. Schmerzt der kleine Bauch und ist aufgebläht, können behutsame Handgriffe helfen, die überschüssige Luft abzulassen. Lege dein Baby auf den Rücken und massiere seinen Bauch mit sanftem Druck und kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn. Alternativ kannst du auch vom Nabel beidseitig mit den Handflächen zu den Beinen streichen.

Welche Babymassage-Techniken gibt es?

Wer Babymassagen unter fachkundiger Anleitung qualifizierter Therapeuten oder Hebammen anwenden möchte, kann verschiedene Massage-Techniken in Kursen erlernen.

  • Indische Babymassage

    Das Wissen über den genauen Ablauf der Massage eines Säuglings wird in Indien von Generation zu Generation – in der Regel von Mutter zu Tochter – weitergegeben. Der französische Gynäkologie Frédérick Leboyer, Begründer der „sanften Geburt“, brachte die traditionelle indische Babymassage in den 1970er-Jahren nach Europa. Massiert wird mit der flachen eingeölten Hand nach einem festgelegten Ablauf. Wer sich in die Materie einlesen möchte, findet die Technik auch in Leboyers Buch „Sanfte Hände“ beschrieben.

  • Schmetterlingsmassage

    Basierend auf ihren Erfahrungen mit Schreibabys entwickelte die US-amerikanische Frauenärztin Eva Reich vor rund 60 Jahren die Schmetterlings-Babymassage, die mit Berührungen arbeitet, die so zart wie die Flügelschläge von Schmetterlingen sein sollen. Die grundlegende Technik besteht aus drei Teilen: Nach einem weichen Streichen folgt eine minimale Lockerung der Muskulatur und schließlich ein zartes Kreisen. Die Massage verläuft von oben (Kopf) nach unten zu den Füßen und von der Körpermitte nach außen. Die sanften, gleichförmigen Bewegungen können bei Koliken und Schlafstörungen helfen, zusätzlich soll die Schmetterlingsmassage das Baby bei der Verarbeitung eine schweren Geburt unterstützen.

  • Loving-Touch-Massage

    Die Ärztin Ruth Rice hat eine Methode entwickelt, die vor allem traumatisierte und zu früh geborene Kinder beim Ankommen in der Welt unterstützen soll. Die Loving Touch Massage ist als einzige Babymassage-Technik wissenschaftlich anerkannt. Die Berührungen werden streichelnd, fest und sanft zugleich ausgeführt. Bei der Stimulation der Haut soll darauf geachtet werden, dass immer eine Hand beim Kind bleibt und der Augenkontakt gehalten wird. Nach Abschluss der Massage folgt ein sanftes Wiegen des Babys.

  • Shiatsu-Babymassage

    Shiatsu ist eine japanische Massage-Technik, bei der die Meridiane durch sanften Fingerdruck angesprochen werden. Die sogenannten „Glücksgriffe“ beim Baby-Shiatsu werden am leicht bekleideten Körper des Säuglings ausgeführt. Neben einer liebvollen Begleitung des Babys entsprechend seines Entwicklungsstadiums steht auch die Stärkung der Eltern im Fokus.

Grundsätzlich kann jede Form der Babymassage eine Bereicherung für dein Kind und dich bedeuten. Angewendet wird die Babymassage vor allem in den ersten sechs Lebensmonaten. Dein Baby ist in dieser Phase noch besonders aufnahmefähig für sanfte Berührungen und fremdbestimmte Bewegungen. Sobald es selbst körperlich aktiver wird, kann sich die Babymassage schwieriger gestalten. In der Regel genießen aber auch ältere Kinder, die schon früh mit Massagetechniken in Kontakt gekommen sind, die achtsamen Berührungen ihrer Eltern.

Wir wünschen deinem Baby und dir viel Ruhe und Entspannung!

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